Alle Skulpturen stehen auf einem schmalen Wanderweg (hier geht es zur Wegbeschreibung), der durch eine Kahlschlagfläche mit 1,5 – 2m hohen Fichtenbaumstümpfen hin durchführt. Schon bei der Ortsbegehung mit dem Projektleiter Herr Schmidt befand ich diesen Ort als perfekt zur Umsetzung meiner Idee „Stimmen des Waldes“, mit dem ich mich bei der Landgemeinde Georgenthal als Residenzkünstlerin beworben habe, um den Themen Wandel des Waldes im Zeichen des Klimawandels Ausdruck zu verleihen, bzw. dem Wald eine Stimme zu verleihen.
Natürlich habe ich einige Ideen und Gedanken mitgebracht, aber letztlich schaue ich immer, welche Formen, Wuchsrichtungen in einem Baumstamm mitsamt Wurzeln da sind, und welche Bewegungen, Formen etc. sich daraus ergeben, was ich hineinprojizieren und dann letztlich herausarbeiten kann.
Skulptur: Der Keimling




An den Wurzeln der ersten Skulptur wachsen schon einige kleine Fichten nach. Neues Leben regt sich. Dem hoffnungsvollem Bild des neuen, sprießenden Lebens habe ich in Form eines Fichtenkeimlings aufgegriffen, auf dessen Spitzen noch die Samenkapsel die einzelnen Verästelungen zusammenhält, der aber durch die Wurzeln der abgestorbenen Fichte bereits fest im Boden verankert und standfest ist.
Skulptur: Borkenkäfer




Bei dieser Skulptur haben mich bereits im ersten Kontakt die wundervoll symmetrischen Wurzeln, die den senkrecht gewachsenen Stamm am doch recht steilen Hang gehalten haben, begeistert. Diese vor Kraft strotzende, stolze Geste, als ob der Baum seine Kraft präsentieren würde, wollte ich herausarbeiten. Dafür habe ich die Schnittfläche in eine Kurvenbewegung eingearbeitet, damit die einst stolze Fichte zeigen kann, wer sie getötet hat. Nicht der Waldarbeiter, der ihn fällte, sondern der Borkenkäfer, der ihn zerfressen und ausbluten lassen hat.
Skulptur: Schützendes Blatt







Bei diesem Stumpf waren nach dem Entfernen der Rinde 2-3 „Holzstränge“ zu erkennen, als ob mehrere Bäume im Laufe der Jahre zusammengewachsen wären. Dabei stülpen sich die zwei äußeren über einen mittleren Strang. Hier hatte ich gleich eine schützende Gebärde vor Augen. Diese habe ich in Form eines stilisierten Eichenblattes herausgearbeitet, welches sich schützend um ein sich anschmiegendes, wachsendes Element stülpt. Wald ist für mich immer ein Schutzraum, in dem Wachstum stattfindet.
Skulptur: Herz
Dieses kleine Nebenprojekt konnte ich mir nicht verkneifen und spricht in seiner Symbolik für sich.

